Zeit für Utopien

Wir machen es anders

Wie 1,5 Millionen Menschen mit regionaler, frischer Biokost versorgt werden, wie urbanes Wohnen mit einem Bruchteil der Energie möglich ist, wie ein Smartphone fair produziert wird und wie eine ehemals dem Unilever-Konzern gehörende Teefabrik in Selbstverwaltung funktioniert: Eine filmische Entdeckungsreise zu den Einsteigern in eine neue Gesellschaft.

„Ich wollte nicht mehr Teil des Problems sein, sondern Teil der Lösung werden“, erzählt Petra Wähning von ihrem Entschluss, ein Projekt der „Solidarischen Landwirtschaft“ zu starten. Statt ihr Geld im Supermarkt zu lassen investieren 300 Konsumenten direkt in einen landwirtschaftlichen Betrieb und werden dafür von diesem mit Lebensmitteln beliefert. Aber lassen sich mit Modellen, die im Kleinen funktionieren, auch große Städte versorgen? Petra Wähning macht sich auf die Reise und entdeckt in Südkorea die Genossenschaft „Hansalim“, deren Bauern 1,5 Millionen Menschen mit regionaler Frischkost in Bio-Qualität versorgen. Weil rund 70 Prozent der Konsumentenpreise bei den Herstellern landen, haben die Bauern von „Hansalim“ eine gute Perspektive.

Laura Gerritsen von „fairphone“ macht sich auf den Weg zu den Kobalt-Minen im Kongo, um für die in Smartphones benötigten Mineralien faire Produktionsbedingungen zu etablieren: „Alles was wir in Europa kaufen, hat einen Einfluss auf die Herstellungsländer, die sich sehr oft im Süden befinden. Wir wollen Signale für die Konzerne geben, dass für die Konsumenten neben Gewinn auch soziale und ökologische Kriterien wichtig sind“.

„Angesichts der Klimakatastrophe haben sich die zivilisierten Regierungen der Welt darauf geeinigt, dass in Zukunft jeder Mensch nur 2,5 Tonnen Kohlendioxid im Jahr verbrauchen  darf, in Europa werden aber derzeit durchschnittlich elf Tonnen pro Kopf verbraucht“, sagt der Vordenker der Postwachstumsgesellschaft Niko Paech. Im Züricher Wohnprojekt „Kalkbreite“ wird vorgelebt, wie dieses Ziel zu erreichen ist, ohne auf einen angenehmen Lebensstil verzichten zu müssen.

1336 Tage dauerte die Besetzung einer Fabrik, die der Unilever-Konzern schließen wollte. Heute verwalten die Mitarbeiter den Betrieb in Südfrankreich als Genossenschaft „Scop Ti“ selbst. „Es liegt jetzt an uns, diese Kooperative mitzutragen, um gemeinsam dort anzukommen wo wir hinwollen“, sagt Rim Hindri.

Gibt es nach dem Zusammenbruch des „realen Sozialismus“ neben dem Kapitalismus, der global immer polarisierender Reichtum und Armut produziert, ein Gesellschaftsmodell, über das nachzudenken und um das zu streiten sich lohnt?

Vier Menschen und Initiativen sagen: Ja! Sie haben sich entschlossen, Wege jenseits von Gier und Profitstreben zu gehen und dabei viel gelernt. Sie sind keine Aussteiger, sondern Einsteiger in eine neue Gesellschaft.

Produktion
In Zusammenarbeit mit dem
Mit Unterstützung von
Festivalteilnahmen
Galerie
Credits

Ein Film von Kurt Langbein

Regie Kurt Langbein
Buch Kurt Langbein, Anna Katharina Wohlgenannt
Kamera Christian Roth aac
Ton Nino Pfaffenbichler aac, Armin Koch
Schnitt Alexandra Wedenig aea
Musik Otto Lechner, Toni Burger
Luftbilder Fred Bastos, Christian Roth
Kamera-Assistenz Fred Bastos
Schnitt-Assistenz Julia Eder
Mischtonmeister Alexander Koller, The Grand Post
Sounddesign Karim Weth, The Grand Post
Assistenz-Sounddesign Natalie Helbling, The Grand Post
Titelgrafik Tanja Högl, The Grand Post
Colour Grading Matthias Tomasi, The Grand Post
Produktionsassistenz Katharina Bernard, Maria Brandstetter, Benjamin Steiger
Dramaturgische Beratung Ursula Wolschlager
Produktionsleitung Brigitte Ortner
Redaktion ORF Heinrich Mis, Ed Moschitz
Marketing Peter Drössler
Produzent Kurt Langbein

Mit
Petra Wähning, Werner und Martina Haase, Gi-Man Jeong, Ji-Young Moon, Dong-Joung Yim, Keum-Soon Kwak, Tae-Soo Yoon, Niko Paech, Frieda, Vanja und Stefan Salzmann, Helen Ruppert, Sabina Keller, Ulrike Herrmann, Richard Muyej Mangeze, Laura Gerritsen, Gérard Cazorla, Olivier Leberquier, Michel Liccia, Nadine Fiquet, Rim Hidri, Jean-Jacques Cornand, Joachim Bauer, Bas van Abel, Eric Yam, YueDong Zhao, Hyeong-Guk Kang, Kyung-Hee Kang, Peter Lassnig, Lorenz Glatz, Simon Wabwire, Michael Makoha, Betty Masinde, Paul Egessa

Eine Produktion von Langbein & Partner in Zusammenarbeit mit dem ORF (Film-Fernsehabkommen)
Gefördert vom Österreichischen Filminstitut und Filmstandort Österreich

Produktion
In Zusammenarbeit mit dem
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Festivalteilnahmen